Sonntag, 29. Juni 2008, Tag der gemeinsamen goldenen Konfirmation
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Schon beim Frühstück war offensichtlich: Festliches steht an. Die legere Sommerkleidung des vergangenen Tages wurde abgelöst von der „festlichen Konfirmationskleidung“. Die Schüler des Konfirmandenjahrgangs 1958 machten sich auf den Weg zur Kirche.
Vor dem Gotteshaus wurden sie freundlich empfangen und begrüßt von Pfarrer Bruno Schneckenburger und unter dem vollen Geläut der Glocken der Martinskirche folgten die Gold-Konfirmanden – wie vor 50 Jahren in zweier Reihen – in die Kirche.
Mit dem wunderschönen alten Kirchenlied aus dem Jahre 1774 „Großer Gott wir loben dich…“ begann der Festgottesdienst, den Pfarrer Schneckenburger gemeinsam mit seinem Presbyterium für die Gold-Konfirmanden vorbereitet hat und auch mit seiner Predigt sprach er die vor ihm sitzenden Konfirmanden mit Herzenswärme auf ihren Ehrentagtag der Goldenen Konfirmation an.
Gemeinsam versammelten sich die Gold-Konfirmanden im Altarraum und empfingen den Segen Gottes, verbunden mit den guten Wünschen für den weiteren Lebensweg. Zwei Mitglieder des Presbyteriums sprachen im Wechsel jeden Konfirmanden persönlich mit ihrem Konfirmationsspruch an und überbrachten die Glück- und Segenswünsche der Kirchengemeinde. Gedacht wurde an dieser Stelle auch der leider nicht anwesenden Mitschüler, die leider wegen privater Verpflichtungen sich nicht in die Schar der Gold-Konfirmanden einreihen konnten.
Die Konfirmations-Urkunden der drei Mitschüler aus Übersee: Wolfgang Blessing, Claus Diestel und Carlos D‘ Aubert wurden den Gold-Konfirmanden mit den besten Segenswünschen überreicht. Mit allen Unterlagen dieses Klassentreffens werden allen dreien die Urkunden zugeschickt.
In stillem Gebet gedachten alle dem verstorbenen Schulkameraden Peter Eberhardt.
Nach dem gemeinsamen Segenslied „Komm Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen…“, verließen die Konfirmanden unter Glockengeläut die Kirche und wurden draußen empfangen von den warmen Strahlen der Sonne und den Glückwünschen der Gemeinde. Vor der Kirche waren alle eingeladen zu einem Gläschen Sekt, der an bereits aufgestellten Stehtischen gereicht wurde. Eine sehr schöne Geste des Presbyteriums und für die wirklich gelungene Überraschung ebenfalls herzlichen Dank.
Zur großen Freude aller war unter den Gratulanten auch ihr ehemaliger Lehrer Rolf Roller, der extra zum Festgottesdienst angereist war. Auch die Presse war angereist und überglückliche Schüler mit strahlenden Gesichter stellten sich auf zum gemeinsamen Gruppenfoto.
Hatten die Schüler schon die ganze Zeit hinüber zu ihrem alten Martinshaus geschaut, so kam jetzt die nächste Überraschung:
Traute Peters rief zur Besichtigung des Martinshauses und o Wunder, die Jubilare wurden vom Schulleiter Sindermann persönlich empfangen und begrüßt.
Da standen sie nun nach 50 Jahren im alten Speisesaal und was alle so riesengroß und nüchtern in Erinnerung hatten, war plötzlich so klein. Auch die Treppe war noch da, an deren Absatz Erzieherin Traute Peters so manches Mal wie der Engel Gabriel über Ruhe und Ordnung wachte.
Schülerin Margreth wollte natürlich unbedingt noch in den Mädchentrakt und eine diebische Freude stand in den Gesichtern der Schüler, dieses ihnen seinerzeit streng verbotene Mädchenhaus mit zu betreten. Auch der Hof weckte Erinnerungen, wenn auch die Stallungen abgerissen waren, so wurden auch hier so manche Internatserlebnisse und -streiche wieder wach.
Alles in allem, ein Rundgang in längst vergangene Zeiten und für so manchen auch nicht immer in guter Erinnerung.
Da der Abriss einiger Gebäude anstand, auch so vieles sich verändert hat, verließen die Schüler ihr Martinsgelände mit der Erkenntnis: ich habe alles nach so vielen Jahren wiedergesehen, aber jetzt soll es auch gut sein. Und tschüss…..
Am Ende eines Spaziergangs durch die Gemeinde trafen sich alle wieder im Hotel zum Festtagsmenü, zu dem auch Lehrer Rolf Roller und Pfarrer Schneckenburger geladen waren.
Eine sehr bewegende Rede, aber auch fröhliche Rede von Lehrer Roller rundeten diesen festlichen Sonntag-Vormittag ab.
So ganz allmählich war auch die Aufbruchsstimmung zu spüren. Viele Schüler hatten noch einen weiten Heimweg vor sich.
Es war aber ein fröhlicher Abschied, Denn alle wussten: es waren zwei wunderbare Tage und der Kontakt untereinander wird nicht abreißen. Freundschaften waren gefestigt worden und das Wiedersehen findet ja spätestens in zwei Jahren für alle statt. Und dann hoffentlich auch für diejenigen Klassenkameradinnen und – Kameraden, die an diesem Klassentreffen nicht teilnehmen konnten.
Ein Klassentreffen neigte sich dem Ende zu, das getragen war von gegenseitiger Achtung, Sympathie, Fröhlichkeit und ganz großem Gemeinschaftsgeist.
Altshausen im Juli 2008
Protokoll erstellt im Aufrag der Schülerinnen und Schüler des Konfirmandenjahrgangs 1958 als Erinnerung an zwei wunderbare Tage. Dieses Protokoll soll auch diejenigen in Gedanken an diese beiden Tage teilhaben lassen, die nicht dabei waren.